Iris Nölle-Wehn
Zu meiner Arbeit:
Der Blick auf die zivilisierte Natur, die sichtbaren Spuren menschlicher Eingriffe in Landschaft und Pflanzenwelt, aber auch die weniger wahrnehmbaren Merkmale der Auseinandersetzung mit Natur sind wiederkehrende Themen meiner Malerei. An Kultur- und Nutzlandschaften, klimatischen Veränderungen, Gewächshäusern oder landschaftsarchitektonischen Zusammenhängen untersuche ich das ambivalente Verhältnis des Menschen zur Natur: Gestaltungswille, Begrenzung, Distanz und Nutzbarmachung auf der einen Seite sowie ästhetische Freude an einer als fremdartig empfundenen Ursprünglichkeit auf der anderen.
Im schichtweisen Aufbauen meiner Bilder, durch Auf- und Abtragen von Farbe sowie in der Suche nach Transparenz und Licht nähere ich mich diesem schwebenden Verhältnis. Während des Malprozesses entstehen so immer wieder Landschaften, bei denen die Bezüge von Innen und Außen, von Oben und Unten, Himmel, Erde, Wasser und architektonischer Elemente sowie deren konkrete Verortung ins Ungefähre gleiten.
Die Präsenz der urgeschichtlichen Funde in der Bispinger Landschaft mit ihrem überwachsenen, in jüngeren Naturschichten eingebetteten Charakter zu untersuchen, ist eine Erweiterung meiner Auseinandersetzung mit dem Wechselspiel von Zivilisation und Natur und eins der Ziele, die ich in Scharrlberg verfolgen und umsetzen will.