Resümee

Eine riesige, üppige Rhododendronhecke war mein erster Kontakt mit dem Arboretum der Stiftung. Die Tür zu diesem außergewöhnlichen Raum öffnete sich und ich stand in direktem Kontakt mit der Natur. Ich konnte meinen Blick von den unzähligen Blütenblättern nicht abwenden. Sie trotzten den Wetterumschwüngen und fielen schließlich doch herunter. Die Tatsache, dass sie bald nicht mehr zu sehen sein würden, beflügelte meine Arbeit. So sammelte ich Blüten und Rinden aus der reichen Flora des Geländes, um daraus Pflanzenfarben herzustellen, die je nach Witterung, Boden und Art des Wassers - Regenwasser, Quellwasser (z.B. aus der Schwindequelle) - stark variieren konnten. Das Zusammenspiel dieser Naturtöne eröffnete eine Vielzahl schöner Farbkombinationen für Aquarelle und Papierobjekte. In dem experimentellen und sensiblen Prozess der Farbgestaltung fühlte ich mich so eng mit der Natur verbunden. Unzählige Pflanzen und insgesamt 108 Baumarten schienen auf mich zu warten, aber die Zeit reichte nicht aus, um mich ihnen allen zu widmen. Trotzdem war ich sehr froh und dankbar, in dieser für mich optimalen Umgebung arbeiten zu können.

Im Juni 2024

Jainem Jeong

Foto Jeong