Regine Hawellek
Es war eine herrliche Zeit hier, die ich sehr genossen habe. Ganz herzlichen Dank für all die Möglichkeiten, die sich hier boten.
Gerade in diesem Jahr war es mein Wunsch gewesen, raus aus der Stadt zu kommen, mit der Kettensäge zu arbeiten und das auch ab und an unter freiem Himmel und mit Blick ins Grüne.
- Halle 500 - Der ehemalige Kartoffelkeller, der halb in die Erde hinein gebaut ist, bietet wunderbare Möglichkeiten für eine Bildhauerin. Nicht nur viel Platz, sondern auch Inspiration und Klarheit. Dass er innen weiß gestrichen wurde und neue Leuchtstoffröhren erhielt, verstärkte dies.
Ich liebte die vielen massiven Holztore, die Tradition und solide Handwerksarbeit deutlich machen. Von der die Möglichkeit, „durch zu wohnen“ war ich begeistert und auch von der Gelegenheit, mit Blick auf einen großen Holzstapel und in den angrenzenden Wald hinein arbeiten zu können.
Sehr zu schätzen wusste ich auch, wie problemlos ich mit der Kettensäge sägen und anschließend die Späne leicht auf der großen, freien Fläche wieder zusammenfegen konnte. In meinem heimischen Atelier wandern die Holzspäne in alle Ritzen, und das Säubern ist zeitraubend und umständlich.
- Das Gelände - Das Anwesen am Scharrlberg ist sehr weitläufig und bietet viele Möglichkeiten und Eindrücke. Ich habe gar nicht alles gesehen.
Die Vorbesitzer haben dem Gelände einen besonderen Charakter verliehen, der mal herrschaftlich, mal bäuerlich und mal auf die Interessen der ehemaligen Feriengäste ausgerichtet ist (auch ich habe das Gefühl von Leichtigkeit auf der Schaukel genossen).
Ein paar Tipps für die nachfolgenden Stipendiat*innen:
- Mit dem Bus erreicht man das 6 km entfernte Bispingen in wenigen Minuten. Der Bus fährt in der Schulzeit häufiger als in den Ferien. In jedem Fall empfiehlt es sich, den Plan genau zu studieren: Einige Fahrten müssen telefonisch angemeldet werden.https://www.kvg-bus.de/fileadmin/user/pdf/fahrplaene/154.pdf
- Am Wochenende fährt kein Bus die Haltestelle „Am Scharrlberg“ an. Mit dem Taxi kostet es ungefähr 110 € bis zum Bahnhof in Lüneburg.
- In Bispingen gibt es einen guten Bäcker, einen Bioladen, einen Altglascontainer (im Park), eine Post, eine Drogerie und zwei große Lebensmittelmärkte. Alles ganz nah beieinander.
- Für Holzbildhauer kann es wichtig sein, dass die Grube KG auf halben Weg nach Bispingen ein Ladengeschäft hat. Artikel aus ihrem Onlineangebot kann man bestellen und am folgenden Tag im Geschäft abholen.
- Mich hat es gefreut, in Bispingen alte Bauernhäuser, aber auch eine kleine, alte Kapelle zu entdecken.
- Auf dem Hof am Scharrlberg gibt es ein Damen- und ein Herrenfahrrad mit 5 Gängen, die wir Stipendiaten*innen netterweise benutzen durften, wenn die Feriengäste im Treppenspeicher die Räder nicht benötigten. Wer mit dem Rad seinen Wocheneinkauf machen möchte, freut sich sicherlich, falls er Radtaschen dabei hat.
Fotos Regine Hawellek